Fibromyalgie – was hilft?

Ist Fibromyalgie wirklich unheilbar und gibt es etwas, was hilft?

Meine erste Frage an den Rheumatologen, der die Fibromyalgie 2000 bei mir diagnostizierte hieß: „Und was hilft bei Fibromyalgie? Ist die Krankheit heilbar?“. Seine Antwort war nicht wirklich hilfreich und hat mich zunächst in völliger Unsicherheit und Unklarheit entlassen. „Fibromyalgie ist nicht heilbar, Sie müssen lernen mit den Schmerzen zu leben!“ Damit konnte und wollte ich mich nicht abfinden. Nach einiger Recherche fand ich heraus, dass es die Möglichkeit der Teilnahme an einer Patientenschulung gab. Das war zu der Zeit noch eher ungewöhnlich, inzwischen wird eine Patientenschulung überall angeboten. Die Schulung, an der ich damals teilgenommen habe, hat mir geholfen die Erkrankung Fibromyalgie zu verstehen.

Wissen und Aufklärung hilft

Die Fibromyalgie zu verstehen und einen gewissen Handlungsspielraum zu gewinnen, um sich nicht den Schmerzen ausgeliefert zu fühlen, ist der erste Schritt aus der Hilflosigkeit. Weitreichende Informationen und Wege der Schmerzbewältigung kennen zu lernen, hilft gewiss. Deswegen kann ich die Teilnahme an einer Patientenschulung sehr empfehlen.

Im gleichen Jahr bin ich ziemlich rasch nach dem Erhalt der Diagnose Mitglied in der Rheuma – Liga geworden. Zunächst hatte ich keinen Sinn darin gesehen und mich gefragt, was mir das helfen soll. „Ich habe kein Rheuma und die Fibromyalgie findet dort bestimmt keine oder nur wenig Beachtung -was soll ich da?“. Letztendlich war und ist die Rheuma – Liga eine große Hilfe, auch für Menschen mit Fibromyalgie. Hier habe ich die positive Wirkung von Entspannungsübungen kennen gelernt und meinen ersten Entspannungskurs – Autogenes Training – gemacht, ich habe Gleichgesinnte getroffen und konnte mich endlich austauschen, die Bewegungsbad – Kurse und das Funktionstraining taten mir gut und ich habe regelmäßig wichtige Informationen erhalten.

Über die Rheuma – Liga fand ich irgendwann den Weg in eine Selbsthilfegruppe, an der ich mehrere Jahre mit Unterbrechungen teilgenommen habe. Viele Betroffene, die ich gesprochen habe, waren der Meinung eine Selbsthilfegruppe brächte ihnen nichts. „Was soll mir das helfen? Hinterher geht es mir noch schlechter, ich will gar nicht so viel über meine Krankheit reden!“. Diese Argument kenne ich auch von mir. Aber der Austausch und die Gespräche mit Leidensgenoss*innen können bei Fibromyalgie wirklich helfen! Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich mit der Erkrankung und den Auswirkungen auf das ganze Leben auseinander zu setzten.

Psychotherapie – Hilfe bei Fibromyalgie und Schmerzen

Wenn einem als Fibromyalgie Patient*in von einer Ärztin oder einem Arzt eine Psychotherapie vorgeschlagen wird, geschieht das möglicherweise auch aus einer Art Hilflosigkeit der Ärzt*innen heraus, weil sie einem auch nicht mehr weiter helfen können und mit ihrer Weisheit am Ende sind. Und warum sollte ich überhaupt eine Psychotherapie machen? Ich bin ja nicht psychisch krank – was soll das bringen?

Ich habe schon mehrere Therapien gemacht und aus meiner Erfahrung kann ich verschiedene Aspekte benennen, warum eine Psychotherapie für Menschen mit Fibromyalgie hilfreich sein kann. Das sind Themen wie Schmerzbewältigung, die eigenen Grenzen wahrnehmen, Selbstfürsorge erlernen und üben, Achtsamkeit und die Wahrnehmung des eigenen Körpers schulen und im Gespräch mit der Therapeutin oder dem Therapeuten Gefühle wie Schmerz, Trauer, Wut und Angst zulassen.

Je mehr du über dich erfährst, desto besser wirst du mit der Fibromyalgie leben können!

Hilft Cannabis als Medizin bei Fibromyalgie?

Seit 2017 ist es möglich eine Cannabistherapie über ein Rezept von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet zu bekommen. Wie man einen Antrag bei der Krankenkasse stellt, habe ich in meinem Beitrag „Antrag – Cannabistherapie“ ausführlich beschrieben. Leider sind die Vorteile einer Behandlung mit Cannabis als Medizin bei chronischen Schmerzen noch nicht überall angekommen und es gibt immer noch Ärzt*innen, auch Fachärzt*innen für Schmerztherapie, die eine Behandlung mit Cannabis ablehnen. Auch bei mir war das der Fall, ich habe Glück und meine Hausärztin begleitet mich und gibt mir monatlich ein Rezept.

Aus meiner Erfahrung mit Cannabis kann ich nur positives berichten und in meinem Fall ist die Cannabistherapie meine Rettung! Wer mehr dazu lesen möchte kann ja mal in meinem Blog stöbern, ich habe immer mal wieder Beiträge zu dem Thema geschrieben.